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Risikofaktor Cholesterin – Folgen und Prävention

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Erhöhtes Cholesterin im Körper ist ein Risikofaktor für Schlaganfälle, Herzinfarkte und andere Gefäßerkrankungen. Was man selbst tun kann, um ihm aktiv vorzubeugen, führt Prim. Dr. Andreas Winter im Interview aus.

Prim. Dr. Andreas Winter

Leiter der Kardiologischen Abteilung am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern

Was versteht man unter Cholesterin genau?

Cholesterin ist ein Lipid-Molekül im Blut, dabei gibt es verschiedene Formen des Cholesterins: das schlechte LDL-Cholesterin und das eher gute HDL-Cholesterin. Das LDL-Cholesterin hat die Eigenschaft, sich in den Gefäßen abzulagern – mit negativen Folgen. Daher sollten bestimmte Schwellen-werte nicht überschritten werden.
Ab welchen Schwellenwerten kann Cholesterin gefährlich werden?
Man muss hier zwischen primärer und sekundärer Prävention unterscheiden. Kam es bislang zu keinen kardiovaskulären Vorereignissen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt, dann liegt der Schwellenwert bei der primären Prophylaxe bei 100mg/dl für das LDL-Cholesterin. Gab es in der Vergangenheit jedoch bereits besagte Ereignisse, müssen die Zielwerte für das LDL-Cholesterin im Rahmen der sekundären Prophylaxe bei 50-55mg/dl liegen. Diese Grenzwerte werden von der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft empfohlen und beruhen auf wissenschaftlichen Daten.

Welche Folgeerkrankungen kann ein erhöhter Cholesterinspiegel verursachen?

Ein erhöhter Cholesterinspiegel kann Gefäßschädigungen in jeglicher Form verursachen. Die Hauptprobleme sind dennoch sicherlich Herzinfarkt und Schlaganfall. Aber auch Durchblutungsstörungen sowie Demenzerkrankungen können mögliche Folgen sein. Erhöhte Cholesterinspiegel führen zu Erkrankungen die das gesamte arterielle Gefäßsystem betreffen, wie etwa Durchblutungsstörungen in den Beinen aber auch im Gehirn.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei einem zu hohen Cholesterinspiegel?

In erster Linie spielen diätische Maßnahmen zur Senkung des Cholesterins eine Rolle. Damit kann das Gesamtcholesterin um immerhin 10 % gesenkt werden. Dar-über hinaus gibt es Medikamente, die das Cholesterin senken können.

Welche Präventionsmöglichkeiten gibt es und welche Empfehlungen haben Sie grundsätzlich?

Ein gesunder Lebensstil ist das Um und Auf. Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Gemüse und Obst sowie einer Reduktion von tierischen Fetten und Kohlenhydraten ist das Fundament dafür. Andere Lebensstilmaßnahmen, wie regelmäßige körperliche Aktivität, wirken auf den Fettstoffwechsel ebenso vorbeugend. Regelmäßige Checks im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen sind darüber hinaus wichtig. Die Empfehlung besteht auch darin, einmal im Leben das Lipoprotein (a) bestimmen zu lassen. Dieser Wert gibt an, ob man ein genetisches Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen hat. Wenn dieser Wert erhöht ist, sollten die Cholesterin-Schwellenwerte niedriger angesetzt werden. Grundsätzlich sind gesunde Ernährung sowie Bewegung und körperliche Aktivität die beste Prävention – nicht nur für erhöhte Cholesterinwerte, sondern auch für viele andere Erkrankungen. Dazu zählen Schlaganfall, Herzinfarkt, aber auch andere Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes. Um all dem vorzubeugen ist ein gesunder Lebensstil essenziell.

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